Anna Artaker

Ausstellungsansicht VBKÖ, Wien 2013
Foto: Ulrich Dertschei
1. Woran arbeitest du gerade?
An einem Magazinbeitrag für das Monatsmagzin Datum auf Einladung des museum in progress, an einem Auftritt bei der Spoken Word Reihe »Ephemeropterae« in der TBA21 und an einer Ausstellung im Neuen Kunstverein Wien, im Rahmen des »Atlas von Arkadien«, einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Meike S. Gleim.
2. Wie sieht dein Arbeitstag für gewöhnlich aus?
Je nachdem: ich produziere im Jahr ein bis zwei neue Werke (meist Serien). Sonst bin ich in erster Linie mit Recherchen und der Konzeption neuer Projekte auch für Bewerbungen beschäftigt, aber auch viel mit Selbstverwaltung. Letztes Semester habe ich außerdem in Deutschland unterrichtet, was mit viel Vorbereitung und Reisen verbunden war.
3. Arbeitest du in einem Atelier? Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Im Moment habe ich einen Schreibtisch in einem großen Gemeinschaftsbüro an der Akademie der Bildenden Künste, wo ich vor allem arbeite, wenn ich Platz brauche, beispielsweise um Dinge räumlich zu arrangieren. Sonst reicht mir ein Tisch mit Computer und Internetanschluss oder ein Leseplatz in der Bibliothek, weil meine Produktionsstätten ausgelagert sind (Fotolabor, Rahmenmacher, Werkstatt, usw.) und nicht gleichzusetzen mit meinem Arbeitsplatz.
4. Wie entstehen deine Arbeiten? Was macht du selbst, was lässt du produzieren, arbeitest du mit Ready-Mades?
Meine Arbeiten entstehen zuerst im Kopf. Wenn die Produktion beginnt, weiß ich meistens ziemlich genau, was ich machen will. Ich lasse viel produzieren: wenn ich Fotos mache, engagiere ich jemanden mit entsprechender Ausrüstung und Know-how, ich lasse die Fotos entwickeln, entwerfe Displays zusammen mit Menschen, die über eine Werkstatt und das Können verfügen, um sie zu bauen usw.
5. Welche Bedeutung hat das Internet für deine Arbeit bzw. Arbeitsweise?
Das Internet nutze ich vor allem als Bild- und Informationsquelle, reflektiere das Medium als solches aber bisher kaum in meiner Arbeit. Da ich oft mit gefundenen Bildern arbeite – momentan fast ausschließlich aus dem Netz – steht das vielleicht an.
6. Welche Ratschläge wurden dir gegeben, die dir als Künstlerin hilfreich waren?
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich keinen der wenigen Ratschläge, die man mir gegeben hat, befolgt. Keine Ahnung ob das hilfreich war?
7. Kannst du dir vorstellen, irgendwann einmal keine Kunst mehr zu machen? Was würdest du stattdessen tun?
Ich konnte mir immer unterschiedliche Betätigungsfelder vorstellen, die Tatsache, dass man sich gemeinhin auf eins festlegt, war mit ein Grund, mich für die Kunst zu entscheiden: weil ich die Vorstellung hege, hier gleich mehrere meiner Interessen verfolgen zu können.
8. Was sind die Vor- und Nachteile für in Wien arbeitende KünstlerInnen?
Beide ergeben sich aus der Überschaubarkeit der Stadt.
9. Was ist das absurdeste, was du je über deine Arbeit gehört oder gelesen hast?
Kann mich nicht erinnern.
10. Welche Ausstellung fandest du in letzter Zeit besonders gut und warum?
Eine Ausstellung, die mich beeindruckt hat, war Massimiliano Gionis Gwangju Biennale »10.000 Lives« im Herbst 2010 in Korea. Trotz der Größe – 134 Künstlerinnen und tausende Quadratmeter Ausstellungsfläche – gelang es dort, einen Themenkomplex präzise zu umschreiben, so dass die Ausstellung als Ganzes mehr war als die Summe aller Werke. Ich bin schon gespannt auf die Biennale in Venedig, die ich nächste Woche besuche.
18. August 2013
ANNA ARTAKER geboren 1976 in Wien. Lebt in Wien. Letzte Ausstellungen: Was Nie Geschrieben Wurde Lesen (mit Meike S. Gleim), VBKÖ, Wien; Utopie beginnt im Kleinen, Triennale für Kleinplastik, Fellbach, Deutschland; Sweet 60s, Gallery Nova, Zagreb, Kroatien (2013); History Lessons, MUMOK, Wien; Time, Place and the Camera: Photographs at Work, Kosova Art Gallery, Prishtina, Kosovo; Talk Show, Casa del Lago, Mexico City (2012).
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