Noële Ody

1. Woran arbeitest du gerade?
Im Moment an gar nichts. Ich hatte gerade zwei Ausstellungen, und muss erst einmal arbeiten, um Geld zu verdienen und eine Bewerbung fürs bmukk schreiben. Nächste Woche ist der dritte meiner Dienstagabende im Ve.Sch. Das ist auch immer viel zu organisieren, zum Beispiel einen 200 kg schweren Bierautomaten hin und her transportieren …. Dann würde ich aber schon gerne wieder Zeit für neue Arbeiten haben.
2. Wie sieht dein Arbeitstag für gewöhnlich aus?
Unterschiedlich. Ich gehöre jedenfalls nicht zu den Leuten, die täglich ins Atelier gehen. Ich arbeite viel im Kopf und sammle Dinge, Material, Ideen und so. Dafür kann es dann auch ganz schnell gehen, wenn es sein muss.
3. Wie kann man sich dein Atelier vorstellen – eher chaotisch oder spartanisch? Teilst du es mit jemanden?
Ich würde sagen chaotisch. Ich bin in einem sehr tollen Gemeinschaftsatelier, vielleicht dem schönsten in Wien, und teile mir einen Raum mit Liesl Raff. Deshalb hält sich das Chaos aber auch in Grenzen.
4. Wie entstehen deine Arbeiten? Was macht du selbst, was lässt du produzieren, was verwendest du ready-made?
Eigentlich baue ich alles selbst. Dias lasse ich aber schon rahmen, wenn das Geld da ist. Haha. Den Begriff Ready-Made würde ich nicht verwenden, aber es gibt schon immer was »reales« (englisch) in meinen Arbeiten.
5. Welchen Stellenwert hat Internet in deiner Arbeit bzw. Arbeitspraxis?
Sagen wir drei von zehn Punkten.
6. Gibt es jemanden, dessen Meinung dir besonders wichtig ist, der dir Ratschläge gibt?
Die von meinen Freunden.
7. Kannst du dir vorstellen, irgendwann einmal keine Kunst mehr zu machen?
Im Moment denke ich darüber nach, eine Eisdiele zu eröffnen.
8. Was nervt dich an Wien am meisten?
Diese Frage zum Beispiel, sie impliziert schon etwas Negatives. Muss Wien mich denn nerven?
9. Was ist das absurdeste, was du je über deine Arbeit gehört oder gelesen hast?
Ich hätte mir diese Frage gewünscht: Welche fünf Lieder würdest du jetzt gerne spielen? Deshalb werde ich stattdessen darauf antworten.
End Of All Times - The Sorry Entertainers
Other Guys - Daniel Bortz
Manic - Azari & iii
Schöne Frau Mit Geld - Ideal
10. Welche Ausstellung fandest du in letzter Zeit besonders gut und warum?
Anita Leisz und Nora Schultz bei Meyer Kainer. Anitas Sachen finde ich sowieso toll, und bei Nora war ich wirklich sehr beeindruckt von ihrer Arbeitsweise. Ich habe da beim Aufbau gearbeitet. Das war ziemlich stressig, weil sich alles gegenseitig bedingt hat. Aber ich fand, man hat später auch in der Ausstellung gesehen, dass die Arbeiten miteinander kommuniziert haben. Wie bei einem Pingpong-Match, wenn man sich fragt, wie das eigentlich sein konnte, dass jemand den Ball doch noch erwischt hat.
5. April 2013
NOËLE ODY geboren 1982 in Starnberg, Deutschland. Lebt in Wien. Letzte Ausstellungen: Bussi Baba, Elephant Art Space, Los Angeles; Grundfrage, CRAC Alsace, Altkirch (2013); caprihosenzeit (mit Gabriele Edlbauer), VMU art gallery 101, Kaunas; Wir treffen uns am Abend, Galerie Kamm/COCO bei Rosa, Berlin (2012).
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