In seinen Videos und Collagen zelebriert der britische Künstler Ed Atkins mit grellen Texturen den brüchigen Glanz des Künstlichen und Hyperrealen.

»Das Poster hat etwas Übertriebenes. Alle Bildebenen schrillen geradezu vor gegenständlicher Schärfe. Alles ist hoch aufgelöst, die Farben übersatt – exzessiv real in ihrer geschärften Künstlichkeit. Natürlich sind das alles nur Effekte. Lichtreflexe, Texturen, die braun gebrannte Figur, funkelnde Wunden – alles ist Fake, entweder mit dem Computer generiert oder anders simuliert. Mit seinem platten Manipulationsgestus offenbart das Poster seine eigene Falschheit. Es steht vielleicht für irgendeine schaurige Subkategorie von Stockfotografie – wobei ›Stock‹ als Reduktion und Intensivierung verstanden wird. Das Poster hängt mit einem neuen Video zusammen, ›Warm, Warm, Warm Spring Mouths‹, dem der Protagonist entnommen ist – ein computergeneriertes Model mit dem Spitznamen Dave, kahl geschoren und von Digitalsonne gebräunt.« (Ed Atkins)

Ed Atkins wurde 1982 in Oxford geboren und lebt in London. Zu seinen letzten Einzelausstellungen zählen Warm, Warm, Warm Spring Mouths, Isabella Bortolozzi, Berlin (solo); P.S. 1, New York (solo), Frozen Lakes, Artists Space, New York (2013); Chisenhale London (solo); Kunstverein Bonn (solo); The Imaginary Museum, Kunstverein München (2012); Performa 11, New York; Tate Britain, London (solo); Time Again, Sculpture Center, New York; Death Mask, Cabinet, London (solo)(2011).